Schmetterlingsflügel und Löwenpranke - im Spannungsfeld zwischen Liebe und Wahrheit

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by AdvaitaMedia

„Unterweisungen eines modernen Zen – Lehrers für jeden Tag des Jahres“, steht als Untertitel auf der neuen Aphorismensammlung von OM C. Parkin. Man könnte sie als die Nachfolge des 2004 erschienenen Bandes „Donnerschlag und Tempelstille“ ansehen. Und doch ist sie ein ganz eigenständiges Werk, dessen Inhalte durch die Hingabe und Leidenschaft einer Schar von Schülern der Mysterienschule, zusammengetragen wurde. Dieses Buch verfolgt einen eigenen thematischen Fokus und genügt einer inneren Ordnung, die sich an der Einteilung in Monate mit einem eigenen Zitat für jeden Tag, ausrichtet.

Genau wie „Donnerschlag und Tempelstille“, spannt „Schmetterlingsflügel und Löwenpranke“ einen Bogen zwischen zwei scheinbaren Gegensätzen. Und das ist es auch, was sich dem Gehenden des inneren Weges im Laufe der Zeit offenbart: Die Ungetrenntheit der scheinbar unvereinbaren Pole, die Paradoxie des „Sowohl als Auch“, der ineinander verwobenen und einander hervorbringenden Kontraste, die in der Gegenwärtigkeit des ewigen Augenblicks in die Sichtbarkeit treten.

„Liebe ohne Wahrheit ist wertlos,

Wahrheit ohne Liebe ist falsches Wissen.

Der Zorn ist das Schwert der Liebe.“

OM C. Parkin

Liebe ohne Wahrheit verliert sich in Objekten und beraubt sich des klaren, unbestechlichen Blickes der Wahrheit. Wahrheit ohne Liebe ist fleischloses Wissen, das sich in sich selbst verliert, ohne sich der reinen, empfangenden Kraft der Liebe gewahr zu sein, durch die alles Wissen – leichten Sinnes -strömt. Der (heilige) Zorn ist nicht etwa ein Gegensatz zur Liebe. Er ist vielmehr ihr Beschützer. Er weist unbeirrt zurück, was ihrem Wesen nicht entspricht. Als Torhüter der höchsten Qualität – des höchsten Herzens – hebt seine Unmissverständlichkeit die natürliche, alles umfassende Vereinigung von Wissen und Liebe in die Erfahrung.

Das ist Zen: die Erfahrung der Kraft der Gegenwärtigkeit, in der alles verlischt, was ihr nicht entspricht, was ihr nicht dient, was ihr Strahlen verbirgt.

Dieser Erfahrung dient dieses Buch, das als Begleiter für jeden Tag, das Angebot des Tiefergehens macht. Als Eröffnung der klarsichtigen Kraft der Wahrheit, die in jedem Menschen angelegt ist, als Feier der Liebe, die – wie ein offener Blick – bedingungslos empfängt, was auch immer sich ihr präsentiert. Ein alles durchdringender Empfang dessen, was ist.

Dieses Buch ist eine Einladung im Trubel des täglichen Lebens das zu finden, was niemals in Bewegung ist, was weder in der Zeit noch im Raum existiert und doch als ewige Gegenwärtigkeit zugegen ist. Mitten unter uns. Als wir selbst.

„Der Geist des Menschen neigt grundsätzlich dazu,

sich im Bekannten aufzuhalten, egal wie leidvoll es ist.“

Es sind Erkenntnisse wie diese, die das Potenzial in sich bergen, schlafende Energien zu erwecken. Energien die nötig sind, um den Blick für das Wesentliche zu öffnen. Ein Blick, der sich nicht ablenken lässt von überflüssigen Bewegungen, die nur dem Erhalt der Verschleierung des Wissens dienen, das allem innewohnt.

Alles Leidvolle ist das Ergebnis dieser Ablenkung, sein Fortbestand nicht selten die Frucht einer Bequemlichkeit, in der sich die tiefe Angst vor dem Unbekannten (die in Wahrheit doch immer nur eine Angst vor dem Bekannten sein kann) versteckt, ohne sich ihrer selbst jemals gewahr zu werden. Der Mensch verbleibt in seiner vertrauten Blase, bis ihn ein Weckruf ereilt. Ein Aufreißen seiner Weltsicht, in der das Unerwartete als Strahl des Erkennens einbricht.

Diese Kraft haben jene spontanen Erkenntnisse, die aus der Versunkenheit in die Stille und Ewigkeit des Seins, ins Licht treten. Jeder Tag birgt eine solche Weisheit in sich. Jeder Tag des Jahres birgt die Möglichkeit in sich, tief getroffen zu werden von der Offenheit des Herzens und der Kompromisslosigkeit des wahren Wissens, das sich in diesem Buch offenbart.

Wenn Du dieser Einladung folgen willst, kannst Du den Zen-Lehrer hier selbst sprechen hören.